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StorageCraft ShadowProtect IT-Edition



Diese Software kam zu uns auf einem USB-Stick in einem kleinen schicken Etui. Dieses kann man praktisch mitnehmen, z.B. im Koffer oder Rucksack. Alternativ findet der USB-Stick alleine sowieso überall Platz. Das ist deutlich einfacher, platzsparender und widerstandfähiger als eine CD.
Hier ereilte uns allerdings bereits ein K.O.-Kriterium für diese Gesamtlösung: Der USB-Stick hat KEINEN Schreibschutzschalter! Wir fragen uns schon seit längerer Zeit, wie die Hersteller es schaffen, keine USB-Sticks mit Schreibschutzschalter mehr zu produzieren. Jeder, der sich etwas mit dem Thema Sicherheit auskennt, weiß genau um die Notwendigkeit von schreibgeschützten Medien. Man stelle sich nur folgendes Szenario vor:
Ein Techniker kommt zu einem neuen Kunden und möchte mit diesem USB-Stick ein Backup einer laufenden Maschine durchführen (was ja unter Windows Dank VSS geht). Leider ist diese Maschine mit einem Virus kompromittiert und infiziert gleich den USB-Stick mit. Und da dieser Techniker an dem Tag fleißig an anderen PC’s mit der Software auf dem Stick arbeitet, ist am Ende des Arbeitstages die gesamte IT-Landschaft des Kunden zwar gesichert, aber auch gleichzeitig wunderbar mit Viren verseucht…
Das ist absolut ein K.O.-Kriterium für diese Gesamtlösung (auf dem mitgelieferten USB-Stick). Hier muss der Hersteller schnellstmöglich nachbessern, und auch an die USB-Stick Hersteller sei hiermit nochmals appelliert: Bitte stellt wieder USB-Sticks mit echten Schreibschutzschaltern her (gerne auch für einen höheren Preis), alle professionellen Dienstleister werden es Euch danken!
Unser erster Versuch, die Software zu starten, endete leider direkt mit einer kryptischen Fehlermeldung. Der wirklich sehr freundliche und sehr bemühte Support von StorageCraft konnte aber recht schnell die Lösung finden: Die Software hat leider keinen try/catch-Block, wenn in einem virtuellen CD-Laufwerk kein Image gemounted/eingelegt ist. Dieser „Bug“ sollte sich aber schnell mit einem Update von ShadowProtect korrigieren lassen.
Die Bedienung der Software selbst ist absolut selbsterklärend und sollte für jeden Windows-Benutzer kein Problem darstellen.
Einzig negativ ist uns aufgefallen, dass man beim Backup-Wizard keine neuen Verzeichnisse als Zielverzeichnis anlegen kann, diese muss man vorher manuell im Dateisystem anlegen.
Ein sehr praktisches Feature ist die Möglichkeit, ein Backup direkt als virtuelles Laufwerk zu mounten. Damit ist der Zugriff auf Daten schnell und unkompliziert möglich, dies sogar schreibend (diese Änderungen werden dann wieder in eine neue inkrementelle Backupdatei geschrieben).
Weiterhin zu erwähnen ist die Möglichkeit, ein Backup auf einen komplett anderen Rechner (mit anderer Hardware) transferrieren zu können (sog. „HIR“). Möglich wird das, indem ShadowProtect nach dem Restore der Daten manuell eine Hardwareerkennung anstößt, sodass Windows nochmals anfängt, alle Hardware-Komponenten zu erkennen. Man kann auch direkt selbst zum Beispiel RAID-Treiber mit angeben, die bei Windows nicht im Lieferumfang oder per OnlineTreiberUpdate zu erhalten sind.
Mit dieser IT-Edition ist es auch möglich, ShadowProtect vom USB-Stick zu booten. Hierbei kommt dann eine PE-Version von Windows 7 zum Einsatz. Hier werden einige Utilities verwendet, welche nicht customized sind, sodass etwas der Eindruck einer Quick&Dirty „BartPE“-Version, und nicht einer „runden“ Softwarelösung aufkommt.
Da das Tastaturlayout Englisch ist, muss man darauf achten wo welche Tasten sind und damit auch Sonderzeichen wie „\“ (wichtig um z.B. einen Netzwerkpfad einzugeben) auf einer anderen Taste liegen.
Eine super praktische Möglichkeit ist, einen VNC-Server zu starten, sodass man auch von einem entfernten Rechner den Backup-Stand überwachen kann.

Fazit:
Dieser Punkt ist nicht besonders einfach zu klären, wobei der „Kunde“ in diesem Fall ein IT-Dienstleister ist. Die eigentliche Idee hinter dieser Lösung soll ja sein, beim Kunden vor wichtigen/kritschen Updates noch „schnell“ ein Backup zu machen. So läuft auch die Lizensierung: Man erkauft sich das Recht, so viele Maschinen (egal ob Windows-Consumer-OS oder Windows-Server-OS) wie gewünscht zu Sichern/Wiederherzustellen. Die Software kann aber immer nur einmal vom USB-Stick gestartet werden. Das heißt, man kann nur einen Rechner nach dem anderen Sichern/Wiederherstellen.
So weit zur Theorie… Nun zur Praxis: Wer kann es sich leisten, beim Kunden erstmal ca. 3 Stunden „sinnlos“ vor einem Rechner zu sitzen und zu warten, dass das Backup fertig ist, nur um ein Update einzuspielen? Entweder nimmt der Kunde das Risiko in Kauf und vertraut auf die Erfahrung des Technikers ob das Update wohl problemlos durchgehen wird, oder man hat einen Kunden, bei dem bereits ein entsprechendes Backup-Szenario angelegt ist, dann sind die Maschinen bereits gesichert wenn man beim Kunden ankommt.
Die Häufigkeit, mit der man diese Lösung einsetzen könnte ist so gering, dass sich diese, nach unserer Meinung, viel zu hohen Lizenzkosten, nie auszahlen würden. Denn für ein partitionsweites Backup gibt es sogar sehr gute kostenlose OpenSoure-Software, diese würde in solch einem seltenen Fall zum Einsatz kommen (auch wenn diese z.B. nicht die guten und praktischen Funktionen hat, die ShadowProtect teilweise aufweist, wie z.B. „HIR“).
Wir haben uns bei jedem Kundenbesuch überlegt, ob wir den Stick hätten einsetzen können und müssen leider sagen: Es wäre nicht möglich gewesen.
Sollte StorageCraft allerdings mit den Lizenzkosten deutlich (!) nach unten gehen und für den dringend nötigen Schreibschutz des USB-Sticks sorgen, dann wäre diese Lösung durchaus praktisch und würde sich auch bei uns im Rucksack/Koffer für den Notfall befinden.